Nach einer Reihe europäischer Staaten ist jetzt auch in Andorra die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. Das betreffende Gesetz ist am 17. Februar 2023 in Kraft getreten. Aufgrund der Familienrechtsreform im Jahr 2022 gibt es nunmehr ab 17. Februar 2023 keine eingetragene Lebenspartnerschaft mehr. Alle bestehenden Lebenspartnerschaften wurden zu Ehen umfunktioniert. Davor hatte Andorra bereits im Jahr 2005 gleichgeschlechtlichen Paaren eingetragene Partnerschaften mit den Rechten und Vorteilen der Ehe erlaubt, ein Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe aber noch abgelehnt.
Welche Bestrebungen gab es 2022 noch, die Ehe für alle zuzulassen?
Die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern ist noch lange nicht in allen Ländern der Erde legal. Im letzten Jahr hat sich jedoch einiges getan – denn auch ein abgelehnter Vorschlag, der es aber in ein Parlament geschafft hat, bewerten Befürworter der „Homo“-Ehe als Erfolg!
Es tut sich etwas in Japan
In Japan entschied ein Gericht, dass das Fehlen der Ehe für alle nicht verfassungswidrig sei – wohl aber der Zustand, dass es Homosexuellen nicht möglich ist, eine Familie zu gründen. LGBTQ-Paare dürfen weiter hoffen.
USA schützt bereits beschlossenes Gesetz
In den Vereinigten Staaten gibt es zwar bereits seit 2015 ein Gesetz zur Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen. Jedoch ist es einzelnen Bundesstaaten vorbehalten, in anderen Bundesstaaten geschlossene „Homo“-Ehen anzuerkennen oder nicht.
Im November stimmte eine Mehrheit des Senats nun für ein Gesetz, die gleichgeschlechtliche Ehe aus Bundesebene zu schützen. Präsident Joe Biden unterschrieb das Gesetz zwei Wochen nach der Abstimmung.
Ukraine beschäftigt sich mit Vorschlag aus Online-Petition
Trotz des Krieges mit Russland haben sich Unterstützer der Ehe für alle in der Ukraine an den Präsidenten gewandt, um Ihr Anliegen in naher Ferne in Gesetz bzw. Verfassung Einzug finden zu lassen. Solange das Kriegsrecht gilt, darf die Verfassung, die die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau ansieht, nicht geändert werden. Präsident Selenskyj wies den ukrainischen Ministerpräsidenten an, die Petition zu prüfen. Der allukrainische Kirchenrat kündigte seinen Widerstand an.
Erfolge in Slowenien, Tragik in der Slowakei
Slowenien beschloss im Oktober 2022 als erster postsozialistischer Staat in Europa die Ehe für alle. 2015 hatte es bereits einen Volksentscheid dagegen gegeben, dieser war jedoch für das Parlament bei der neuerlichen Beschlussfassung nicht bindend.
In der Slowakei gab es nach zwei Tötungsdelikten an Homosexuellen eine Initiative, die Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Ehen nun endlich im Land zu stärken. Dies scheiterte jedoch an fehlenden Mehrheiten in der Legislative.
Mehrheit der Kubaner stimmt für die Ehe für alle
Gute Nachrichten jedoch aus Kuba: Im September vergangenen Jahres sprachen sich zwei Drittel der Teilnehmer eines Volksentscheids für die Ehe für alle aus. Zwei Wochen später fand die erste Hochzeit statt!
Alles in allem
Menschen in allen Ländern kämpfen weiter um Mehrheiten und Verständnis. Auch wenn ihre Lebensgemeinschaften noch nicht per Gesetz anerkannt sind, leben viele Paare bereits im Zustand einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Wir werden in 1 Jahr sehen, was sich weiter getan hat.